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Eine Behandlung nach Stammer Kinetics

Gestern hatten wir Besuch von Stefan Stammer von #stammerkinetics. Ich hatte schon sehr viel positives Feedback von meinem Umfeld erhalten und konnte den Tag kaum abwarten, obwohl aktuell kein massgebendes Problem vorhanden ist.

Kurz zur Erläuterung was er genau macht: Stammer Kinetics weicht etwas von der normalen Chiropraktik bzw. Physiotherapie ab. Es handelt sich hierbei um ein von ihm eigens entwickeltes Therapiemodell, bei dem es nicht darum geht, das Pferd maximal beweglich zu machen, sondern entsprechend dem Bewegungsapparat von jedem einzelnen Pferd die optimale Funktion zu erreichen innerhalb und zwischen den einzelnen Bewegungsketten. So wird das Pferd nur so stark beweglich gemacht, wie es die Muskulatur auch stabilisieren kann. Für diejenigen die gerne mehr zu dieser Bewegungslehre erfahren möchten, hat er ein Buch geschrieben, welches im Handel erhältlich ist mit dem Titel: das Pferd in positiver Spannung. Ich habe mir das Buch gleich bestellt.


Nun aber zum Bericht von Lady. Die Ausgangslage war folgende, Lady ist mit ihren 6.5 Jahren in der Ausbildung noch deutlich hinterher, was völlig okay ist, da sie ein grosses und schweres Pferd ist. Und wie es mit vermögenden Pferden so ist, wurde leider auch bei ihr wenig Wert auf eine solide Grundausbildung gelegt, stattdessen wurde der Schwerpunkt aufs Springen gelegt. Das Hauptproblem bei uns ist immer noch das Gleichgewicht. Es ist massiv besser als im Herbst, als ich sie übernommen habe, jedoch nicht ihrem Alter entsprechend. Was ebenfalls für mich sehr auffällig war, war ihr typischer Cornet-Schweif den sie am liebsten waagrecht gestellt trägt. Da beim TÜV Röntgenbilder erstellt wurden und ich mir derweil an die zehntausend Videos von Cornet Obolensky Nachkommen angeschaut habe und alle den gleichen Tick haben, war ich hier nicht mehr so nervös.

Herr Stammer hat mich dann ziemlich zu Beginn des Gesprächs als Alien bezeichnet, da es scheinbar eine absolute Ausnahme ist, dass man ein Vermögendes Pferd nicht kaputtreitet und überfordert. Erschreckend, aber in diesem Fall nehme ich die Bezeichnung doch gerne an, denn für mich ist das einfach nur selbstverständlich.

Im Grundsatz war er zu meinem Erstaunen sehr zufrieden mit ihr und sie hatte von allen drei Pferden die wenigsten Baustellen zu behandeln. Es war jedoch faszinierend zu sehen wie er mit einigen Griffen das Pferd schnell um zwei Zentimeter wachsen liess in der Widerristhöhe. Er konnte mir auch zeigen wie viel Muskelmasse Lady noch fehlt. Dazu hat er sie vorne breit hingestellt (hatte ein bisschen was von einem Pitbull) und da ist zwischen Oberkörper und Ellbogen ein massiver Hohlraum entstanden. Da war ich zum zweiten Mal überrascht. Was soll ich dem Pferd denn bitte füttern? Anabolika? die ist für mich jetzt schon ein extrem starkes und breit gebautes Pferd. Auf jeden Fall, was mir am besten gefallen hat, ist das Gesicht von meinem Pferd. Die hat sich total fallen lassen und hat es sichtlich genossen. Auch betreffend Schweif hat er mir bestätigt, dass sie das wohl einfach macht wie eine Art Tick, das aber absolut nichts zu sagen hat. Schlussendlich hatte sie kleine Verspannungen im Lendenbereich welche gelöst wurden und in der Halswirbelsäule eine Verspannung. Meine Hausaufgabe ist weiter zu arbeiten wie bisher und das Pferd bei der körperlichen Entwicklung zu unterstützen. Ich wurde zu meiner Begeisterung auch gelobt, dass sie sehr korrekt bemuskelt ist.


Larimara hatte ganz andere Themen, welche behandelt wurden.

Hier war die Ausgangslage folgende: Ihr fällt es sehr schwer korrekt V/A zu laufen und sich im Hals fallen zu lassen. Des Weiteren hatte ich immer im versammelten Trab Probleme den Takt zu halten, denn sie nimmt nur ungern Last auf auf dem einen Hinterbein. Es ging exakt 30 Sekunden und er hat ein Problem erkannt, das bisher wirklich KEIN EINZIGER in fast vier Jahren erkannt hat. Die Ursache von all diesen Problemen ist bzw. war eine Blockade in der Brustwirbelsäule welche mit den Rippen und somit mit dem ganzen Bewegungsapparat zusammenhängt. Als ich das gehört habe bin ich fast tot umgefallen und dachte ich wäre daran schuld, kann ja nicht sein, dass das Pferd das schon immer hat und ich lasse sie regelmässig behandeln und das seit ich das Pferd habe. Aber nein, er hat mich auch hier eines besseren belehrt. Es ist effektiv so, dass dies ein Problem von ihrem Gebäude ist, da sie einen sehr hoch angesetzten Hals hat. Das wusste ich selbstverständlich bereits vorher, dass der Hals hoch angesetzt ist und es das schwierig macht für die Pferde loszulassen. Dass hier aber effektiv eine Blockade besteht, die verknüpft ist mit so vielen verschiedenen Gliedern im Körper war für mich neu. Er hat mir das so erklärt, dass sie keine Schmerzen hatte und sich entsprechend auch arrangiert hat von Anfang an, da es durch die Blockade gar nicht anders ging. Daher hatte ich auch immer das Problem, dass sie mit dem hinteren rechten Bein in den Lektionen keine Last aufnehmen wollte. Diese Behandlung zu beobachten war enorm eindrücklich. Zuerst hat sie sich sichtlich gewehrt, den Rücken zu wölben und den Hals fallen zu lassen. Am Schluss der Behandlung stand mein Pferd mit dem Kopf am Boden und auch hier war der Rücken mind. Zwei Zentimer höher und zusätzlich hat man perfekt gesehen wie der Trapezmuskel nun den Bereich weiter ausgefüllt hat. Das Ende der Geschichte sind zwei entspannte Pferde, auf die ich heute an der Longe mehr als gespannt bin und eine Pferdemama die höchst wahrscheinlich einen neuen Dressursattel sponsern darf, da dieser für Larimara zu eng wird, wenn sie fertig aufgemuskelt hat nach der Behandlung. Ich bin sehr happy und unglaublich gespannt was ich euch weiter berichten kann. Er wird uns Ende Saison wieder besuchen und dann werden wir sehen, ob ich die Hausaufgaben entsprechend umsetzen konnte.

Wer mehr dazu erfahren möchte: http://equi-kinetics.de/

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